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22. April 2021 | SPORT

Mit Zuversicht durch die nächsten Wochen! Mitteilung aus dem Sportressort zur aktuellen Lage

Am vergangenen Dienstag kam der Sportausschuss für einen Gedanken- und Meinungsaustausch zur aktuellen Lage zu einer Online-Sondersitzung zusammen. Wer das Veranstaltungsgeschehen der letzten Wochen etwas genauer beobachtet hat, dem sind die zahlreichen Absagen von Qualitagen, OSI´s und mittlerweile sogar FIZO´s nicht entgangen.

In einer Gesellschaft, die nach über einem Jahr Pandemie müde und ausgelaugt ist, in der die Menschen sich mit Homeoffice, Vollzeit-Kinderbetreuung, eingeschränkten Freiheiten und oft auch Existenzängsten arrangieren müssen, wollen wir mit vereinten Kräften weiterhin dafür arbeiten, dass es wieder bergauf geht. Denn wir wollen nicht fragen, was nicht geht oder nicht durchführbar ist, sondern: Was ist unter diesen Umständen möglich?

Da haben wir zum einen die Cyberwettbewerbe, mit denen es Reitern weiterhin möglich ist, den aktuellen Leistungsstand bewerten zu lassen und sogar Qualifikationspunkte zu erreiten. Zum anderen besteht schon seit einer ganzen Weile die Möglichkeit, Wettkämpfe im Leistungs- und Berufssport durchzuführen. In dem neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes, das ab einer Inzidenz von 100 greift, ist dies auch weiterhin so vorgesehen.

Unter Berufsreiter sind all jene zu verstehen, die den Großteil ihres Lebensunterhaltes mit Pferden verdienen. Hinzu kommen im Rahmen des Leistungssports die Kaderreiter von Bundeskadern und Landeskadern. Dies ist ausdrücklich im neuen Gesetz so verankert.

Innerhalb des IPZV haben einige Landesverbände bereits in den letzten Jahren neben den Jugendkadern auch Erwachsenenkader gegründet. Wir wollen nun versuchen, diese Landeskader für Erwachsene auch in den restlichen Landesverbänden zu etablieren, um Reitern mit entsprechendem Leistungsniveau flächendeckend in Deutschland eine Turnierteilnahme zu ermöglichen.

Jeder, der sich auf diesem Leistungsniveau befindet, hat mal klein angefangen und weiß, wie wichtig auch die unteren Leistungsklassen und die leichten Prüfungen sind. Diese bilden den Aufbau und das Kernelement unseres Turniersportes. Umso mehr schmerzt es, dass wir diesen Reitern in der momentanen Lage nur evtl. in den wenigen Niedriginzidenzgebieten eine Turnierteilnahme unter Präsenz ermöglichen können.

Das zuständige Ordnungs- oder Katastrophenschutzamt entscheidet letztendlich über die Durchführungsbestimmungen der einzelnen Veranstaltung. Bei einer Inzidenz unter 100 werden die Maßnahmen wieder durch die Bundesländer geregelt. Jeder Veranstalter muss in Zusammenarbeit mit den Ämtern ein individuelles Konzept erstellen, und somit werden sich[nbsp] immer Unterschiede ergeben.

Wir können die Landes- und Bundesbestimmungen nicht ändern, aber wir sollten innerhalb dieses Rahmens unter verantwortungsvollem Handeln und bewussten Maßnahmen tätig sein. Reiten ist ein Individualsport, wir sind an der frischen Luft und damit besteht nachgewiesenermaßen nur eine geringe Infektionsgefahr bei der Ausübung unseres Sports. Von daher möchten wir positiv gestimmt wieder nach vorne blicken! Auch wenn die Turniere momentan ohne Zuschauer durchgeführt werden müssen und nicht jeder, der möchte, wieder auf einer solchen Veranstaltung starten darf, treffen wir uns vielleicht alternativ alle vor dem Livestream sitzend und erfreuen uns (endlich wieder!) an schönen Ritten![nbsp]

Damit haben wir vielleicht das Gefühl, dass endlich wieder etwas passiert in unserem Leben mit den Pferden und so aus der gefühlt dauerhaft anhaltenden Abwärtsspirale heraustreten… Mit anderen Worten: Wir wollen Hoffnung geben, dass es wieder vorwärts geht!

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Nun wurden Veranstaltungen in den letzten Wochen nicht nur aufgrund von Corona abgesagt, sondern auch aufgrund von Herpesinfektionen, welche seit einigen Wochen die Pferdewelt in Atem halten. Nachdem sich die Situation bei den Großpferden, die aus Valencia kamen, deutlich entspannt hat, sahen wir uns plötzlich mit Infektionen bei unseren Islandpferden konfrontiert.

Da ein Ausbruch des Equinen Herpesvirus immer wieder wellenartig auftritt und ein ständiger Begleiter ist, sind Konzepte zu überlegen, wie wir mit verschiedenen Infektionslagen umgehen möchten. Anstatt Panik zu schüren ist hier ein sinnvoller und verantwortungsvoller Umgang mit der Situation nötig. Offene Kommunikation und schnelles Handeln bei betroffenen Ställen sorgen für eine rasche Kontrolle über das Infektionsgeschehen und ermöglichen eine Rückverfolgung. Zudem muss sicherlich auch nochmal über einen Impfschutz, zumindest bei Sportpferden, diskutiert werden.

Für kommende Veranstaltungen kann ein Temperaturmessen der Pferde vor dem Ausladen sowie eine schriftliche Erklärung der Reiter, dass das Pferd aus einem gesunden Bestand kommt, helfen, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Und Abstand halten, nun ja, das haben wir im letzten Jahr wirklich gut gelernt!

Gemeinsam schaffen wir jetzt auch noch den letzten Kraftakt, in einigen Monaten ist da schlimmste hoffentlich endlich(!!!) vorbei und dann ist die Freude umso größer, wenn wir uns alle wiedersehen!

Bleibt gesund,

euer Sportausschuss des IPZV