Bundeskader

Helen Klaas

Víf van't Groote Veld
Helen Klaas Vif
© Krijn.de
Geburtsjahr und Ort: 06.08.1998 in Lingen
Wohnort: Hamburg (Lingen)
Heimatverein: IPRV Lingen und IPZV Nord
 

Wie bist du zum Reiten gekommen?

Meine Eltern sind schon immer geritten und ich bin mit den Pferden aufgewachsen. Mein Vater reitet und züchtet Springpferde und meine Mutter ist schon vor vielen Jahren auf Islandpferde umgestiegen. Meine Geschwister und ich haben alle auf Islandpferden das Reiten gelernt, sind aber auch alle zumindest eine Zeit lang springen geritten.

Was fasziniert dich am Islandpferd?

Ich bin eine Zeit lang sowohl Großpferde als auch Islandpferde parallel geritten. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mich entscheiden muss, um in der einen oder anderen Disziplin größere Fortschritte machen zu können. Was mich schlussendlich vom Islandpferd überzeugt hat, ist der Charakter. Islandpferde sind gleichzeitig temperamentvoll und unerschrocken. Der Umgang mit Islandpferden ist unkomplizierter, der Sport noch mehr von der eigentlichen Liebe zum Pferd geprägt und ich wollte die freundschaftliche Stimmung auf den Turnieren nicht vermissen.

Dein Pferd, was hat es Besonderes, was zeichnet es aus?

Das besondere an Vif ist die unermüdliche Freude am Laufen und an der Arbeit. Sie ist im Training immer auf den Reiter fokussiert und gibt sich mühe alles richtig zu machen, das ist einfach sehr viel Wert. Außerdem muss man Vif nie zweimal sagen, dass sie jetzt schnell sein soll. Es wirkt fast so, als wollte sie aus persönlichen Gründen immer die schnellste am Ende der Passbahn sein wollen. Wenn sie Urlaub bekommt, ist sie nach wenigen Wochen schon völlig hyperaktiv und kann den nächsten Ausritt kaum erwarten.

Was sind deine größten reiterlichen Erfolge?

Unser erster großer Erfolg war auf der DIM 2018 im Speedpass. Dort habe ich als junge Reiterin in der Erwachsenenklasse gewonnen und wir haben unsere persönliche Bestzeit von 7,36 Sekunden aufgestellt. Seit dem Tag bin ich mir absolut sicher, dass Vif ein ganz besonderes Pferd ist, und dass auf ihre Leistung immer Verlass ist. Das hat sie auch in den Jahren danach unter Beweis gestellt, mit zwei weiteren deutschen- und mitteleuropäischen Meistertiteln. Ein besonderes Erlebnis war auch die WM 2019, wo wir den Weltmeistertitel im Speedpass, und den vize-Titel in der Passprüfung der Jungen Reiter erreiten konnten.

Was machst du beruflich? Wie sieht dein Alltag aus?

Aktuell studiere ich noch „Real Estate Management“ im Master. Das Studium war sehr einnehmend, weshalb ich meistens von 9 bis 5 in der Uni war und danach Reiten gefahren bin. Oft war ich erst spät zuhause und in der Klausurenphase habe ich es manchmal gar nicht zum Pferd geschafft. Zum Glück habe ich tolle Leute die sich statt mir um meine Pferde kümmern. Jetzt steht nur noch die Masterarbeit neben meinem Werkstudentenjob an und ich hoffe, dass ich meinen Alltag in der kommenden Saison etwas flexibler gestalten kann.

Was ist dein reiterliches Ziel?

Vif ist inzwischen nicht mehr die jüngste und ich gehe davon aus, dass 2023 unsere letzte gemeinsame Saison ist. Mein Ziel ist es auf der Weltmeisterschaft an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen. Langfristig möchte ich mich reiterlich immer weiterentwickeln, und mit anderen Pferden tolle erfolge erzielen.

Was ist deine Lieblingsprüfung auf dem Turnier?

Speedpass ist eine sehr spannende Prüfung, die sehr viel Spaß machen kann, aber auch sehr frustrierend sein kann. Man hat nur wenige Sekunden Zeit um sein Können unter Beweis zu stellen und man ist schnell bei einer „0“-Bewertung. Aber wenn es funktioniert, macht es unglaublich viel Spaß. Ansonsten finde ich Fünfgang einfach toll.

Was sind deine Hobbys in der Zeit, die übrig bleibt?

Ich versuche mich neben dem Reitsport noch fit zu halten, insbesondere mit Laufen gehen und Kickboxen. Beiden eben abhängig davon wie viel Zeit bleibt.