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12. März 2021 | VERBAND

Informationen & Lage zum Equinen Herpesvirus

Nach dem Ausbruch des Equinen Herpesvirus (EHV-1) in Valencia gab die FN einen Überblick über die ihr vorliegenden Informationen mit dem Stand vom 05. März. Wie die FN berichtete waren zu diesem Zeitpunkt traurigerweise fünf Todesfälle von Pferden deutscher Reiter/innen gemeldet. Drei Pferde starben in Valencia, zwei nach der Rückkehr im heimischen Stall in Deutschland. Weiterhin steht die FN mit den deutschen wie auch ausländischen Reiter/innen, die in Valencia waren oder noch sind in Kontakt, um sie darüber zu informieren, welche Infektionsschutzmaßnahmen auf der Rückreise und bei der Heimkehr zu beachten sind. Diese Infektionsschutzmaßnahmen sind der entscheidende Hebel, um die weitere Verbreitung des Virus zu stoppen.

Bereits im Januar fand im Rahmen der IPZV-Campus Reihe ein Onlineseminar zum Thema „Infektionskrankheiten bei Pferden“ statt. Professor Lutz S. Göhring, Leiter der Klinik für Pferde an der Ludwig Maximilians Universität München, hat sich spezialisiert auf neurologische Erkrankungen und Infektionserkrankungen beim Pferd und gab fundierte Einblicke in dieses umfangreiche Thema. Dabei ging es neben Equine Influenza und Druse auch um die Infektionskrankheit Equine Herpesvirus. Es wurde umfassend zu Themen wie Krankheitsbilder, Immunität, Impfungen, Langzeitfolgen und Stallmanagement informiert.

Die Teilnehmer lernten, dass die Erkrankung des Rückenmarks im Zusammenhang mit einer EHV-Infektion beim Pferd selten vorkommt, jedoch eine Erkrankung ist, die sich häufig unter Ausbruchsbedingungen abzeichnet. Der höhere Anteil erkrankter Pferde hat Fieber und meist zeigt nur ein kleiner Anteil eine Ataxie. Dazu stehen fast alle Ausbrüche im Zusammenhang mit einer EHV-1-Infektion, EHV-4 wurde in nur seltenen Ausnahmefällen als Ausbruchsursache beschrieben.

EHV verursacht eine Infektion und Erkrankung der oberen Atemwege (Nasengänge, Rachen, Luftröhre und Bronchien). Es kommt zu einer starken Vermehrung vom Virus, durch Tröpfchen z.B. beim Husten oder Schnauben. Sehr leicht können dabei auch die benachbarten Pferde, die im direkten, aber auch indirekten Kontakt mit dem Ausscheider stehen, infiziert werden.

Meist trifft uns die Equine Herpesvirus Infektion deutlich häufiger im Winter und im Frühjahr. Ob eine Infektion anschlägt hängt von weiteren Risikofaktoren wie Immunstatus, Alter, Geschlecht und Rasse des Pferdes zusammen sowie mit dem Auftreten einer Viraemie (das (massive) Auftreten von Viren im Blut).

Für weitere Informationen haben Prof. Dr. Lutz Göhring und Prof. Dr. Klaus Osterrieder auf der Homepage der Tierärztliche Fakultät der Ludwig-Maximilians Universität München nützliche Informationen zum Equine Herpesvirus mit neurologischem Gangbild beim Pferd zusammengefasst: https://www.pferd.vetmed.uni-muenchen.de/inneremedizin-reproduktion/aktuelles/info-equides-herpesvirus/index.html