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27. August 2017 | JUGEND

Kategorie "Mein Kumpelpferd" - Hnisa (Platz 2 für Katharina Fratzscher)

An einem Sommerabend beschlossen einige Freunde und ich zusammen zu einem nahe gelegenen Weiher zu reiten, um uns und die Pferde ein wenig abzukühlen. Es war ein wunderschönes und einfach ein einmaliges Erlebnis mit den Pferden zu planschen und zu schwimmen. Dummerweise hatten wir irgendwie die Zeit vergessen und als wir uns auf den Rückweg machten war es schon fast dunkel. Auf dem einstündigen Rückweg wurde es dann immer dunkler und die Pferde meiner Freunde immer nervöser. Aber mein Pferd ging brav vorneweg, ohne zu zögern und [nbsp]ohne sich von der Dunkelheit oder den aufgeregten Pferden aus der Ruhe bringen zu lassen. So kamen wir alle wieder sicher am Stall an.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Hnisa gerade mal zwei Monate und ich wusste sofort, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, als wir uns dazu entschlossen haben, Hnisa zu kaufen. Ich konnte ihr einfach schon nach dieser kurzen Zeit blind vertrauen. Ich weiß nicht genau wie, aber irgendwie war da etwas zwischen uns und ich wusste einfach, dass ich mich auf dieses Pferd immer verlassen konnte. Je mehr wir miteinander erleben, desto größer wird unser Vertrauen.

Als wir sie vor zwei Jahren kauften, hatten weder ich, noch meine Mutter, viel Ahnung von Islandpferden (Umsteiger! ). Zusammen mit unserer erstklassigen Trainerin, lernte ich schnell mich auf mein Pferd einzustellen und konnte auch erste Erfahrungen im Tölt sammeln. Wenn ich Fehler mache lässt Hnisa mich das sofort spüren und ich kann mich sofort verbessern. Auf ihr habe ich alle Grundlagen des Islandpferde-, und vor allem des Töltreitens, gelernt, welche ich dann auch auf anderen Pferden umsetzten kann. Nachdem wir anfangs vor allem vom Sattel aus gearbeitet haben, da dort einfach die größten Baustellen waren, haben wir dann einige Zeit später angefangen uns mehr mit Bodenarbeit zu beschäftigen. Schrecktraining, Zirzensik und viel mehr floss nun in unsere tägliche Arbeit mit ein. Hnisa war, wie bei eigentlich den meisten neuen Sachen, sofort begeistert. Ihre Lieblingstricks sind der Spanische Gruß und „Lachen“. Im Moment arbeiten wir gerade am Kompliment und ablegen. Ich freue mich immer sehr, wie motiviert sie mitmacht und immer versucht ihr Bestes zu geben, auch wenn sie manchmal nicht versteht, was ich von ihr will.

Hnisa geht mit mir durch dick [&] dünn. Es gibt kaum eine Sache, die wir nicht zusammen meistern können. Egal ob Springen, Dressur, auf der Bahn, Turnier, Gelände, Skijöring, Schwimmen, Zirzensik, usw. sie ist für jeden Spaß zu haben. Letztes Jahr haben wir mit dem Halsringreiten angefangen. Nach anfänglichen Verständnisproblemen ist das mittlerweile eine unserer Lieblingsbeschäftigungen und ein, wie ich finde, toller Ausgleich neben der alltäglichen Arbeit.

Hnisa ist nicht der große Turnierkracher und ihre Gänge werden nie sonderlich spektakulär sein, jedoch haben wir uns letztes Jahr auf zwei kleinen Turnieren versucht. Bei uns steht natürlich der Spaß an erster Stelle, aber trotzdem finde ich es sinnvoll, sich ein Ziel zu setzten und gezielt darauf hinzutrainieren. Da wir beide ziemlich viel Spaß auf den Turnieren hatten, haben wir auch für diese Saison wieder einiges geplant. Unsere Lieblingsprüfungen sind vor allem Gehorsamsprüfungen, aber auch Geschicklichkeit macht uns großen Spaß, auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft.

Dieses Jahr möchte ich mich vor allem dressurmäßig verbessern und sie auch in Gehorsamsprüfungen auf dem Turnier vorstellen. Ein weiteres Ziel wäre in der Zirzensik weiter zukommen. Ich habe auch schon geplant, [nbsp]mir ein Podest und eine Wippe zu bauen, um einfach noch mehr Abwechslung in die tägliche Arbeit hineinzubringen. Außerdem würde ich gerne mit Freiarbeit beginnen.

Ich bin sehr glücklich, dass Hnisa und ich zusammen gefunden haben. Ohne Hnisa wäre mein Leben leer. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe ist Hnisa diejenige, die mich anstupst, mir durch die Haare pustet und einfach nur da ist. Ihr kann ich alles erzählen, ohne Angst haben zu müssen, dass man mich auslacht. Selbst wenn es mir den Boden unter den Füßen wegzieht, weiß ich, dass mein Pferd mir Halt gibt und mir wieder auf die Beine hilft.

Wenn ich fröhlich bin, ist da ein Freund der sich mit mir freut. Wenn ich an mir selbst zweifele, brauche ich nur einen Blick auf mein Pferd zu werfen und weiß, dass ich alles schaffen kann. Ich bin wirklich froh, dass ich einen so treuen und zuverlässigen [nbsp]Kumpel an meiner Seite habe!

von Katharina Fratzscher